Eröffnung des Ceneri-Basistunnels
Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT ist als das Jahrhundertprojekt im Schweizerischen Alpenraum zu betrachten. Noch nie wurden in den Alpen so lange Tunnelstrecken mit einer derart mächtigen Gebirgsüberlagerung realisiert.
01.09.2020 | swisstopo
Der 15,4 Kilometer lange Ceneri-Basistunnel verbindet den Verkehrsknoten Camorino im Sopraceneri mit der Grossregion Lugano im Sottoceneri. Er bildet mit dem Gotthard-Basistunnel den östlichen Ast der Neuen Alpentransversalen in der Schweiz.
Geologische Detailkenntnisse über die Beschaffenheit des Untergrundes sind eine zwingende Voraussetzung für die Planung und den Bau derart grosser Anlagen. Die ersten Erkundungsbohrungen wurden im Rahmen der Vorstudien zwischen 1991 und 1994 durchgeführt und dienten zu einer ersten Erhebung von lithologischen und felsmechanischen Grunddaten der Gesteine entlang des Tunnelkorridors zwischen Sant’Antonino und Lugano. Nachdem 1999 der Bundesrat das definitive Tunnelsystem «zwei Einspurtunnel» genehmigt hatte, erfolgten entlang der endgültigen Linienführung weitere ergänzende Erkundungsbohrungen.
Das Tunnelsystem besteht aus zwei Einspurtunnel und durchfährt das Grundgebirge der Südalpen zwischen Vigana und Vezia. Die beiden Tunnelröhren sind durch 48 Querschläge verbunden. Rund 2 km vor dem Südportal Vezia wurde das unterirdische Verzweigungsbauwerk Sarè ausgebrochen, von welchem zwei 150 m lange Stollen ausgehen, die den Bau einer zukünftigen Verlängerung des Tunnels nach Süden ermöglichen.
Die geologischen Feld- und Karteninformationen von der Erdoberfläche konnten dank der Vortriebsarbeiten im Ceneri-Basistunnel mit den Daten in der Tiefe vervollständigt werden. Beeindruckend sind ebenfalls die herausragenden Ingenieurleistungen bei der Planung und Ausführung der Bauwerke mittels der geo- und sicherheitstechnischen Massnahmen über das gesamte Bauprojekt. Der vorliegende Bericht gibt einen zusammenfassenden Einblick in diese einzigartigen Erkenntnisse aus den Tunnelvortrieben.
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