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Wasser & Eis

Ob flüssig oder gefroren: Wasser kann zu einer Vielfalt von Naturgefahren führen.

Überschwemmung in Thun, 2005
Überschwemmung in Thun, 2005
© PLANAT

Kurzbeschreibung

Gefährdungen durch Hochwasser

Bei einem Hochwasser überschreiten Wasserstand oder Wassermenge eines Gewässers einen bestimmten Schwellenwert. Typische Ursachen sind intensiver oder langandauernder Regen und/oder Schneeschmelze. Die Wassermassen können rasch zunehmen und Sand oder Geröll enthalten. In steilen Gerinnen, wie in Wildbächen in den Bergen, dominieren intensive Geschiebeumlagerungen und -ablagerungen aus Sand und Geröll. Es kommt zu Übermurungen, Ufererosionen und Übersarungen.

Murgänge

Ein Murgang ist ein talwärts fliessender Strom aus Schlamm und gröberem Gestein. Murgänge treten nur in Wildbachgebieten mit meist über 15 Prozent Bachgefälle auf.
Typisch für Murgänge: die hohe Dichte, die oft hohe Fliessgeschwindigkeit und die gewaltige Transportkapazität. Ein Murgang kann ganze Bäume und Blöcke von mehreren Kubikmetern Volumen mitführen und grosse Schäden anrichten.

Überschwemmungen, Ufer- und Sohlenerosion

Flachere Gewässer im Tal gefährden durch Überschwemmungen. Auch Ufer- und Sohlenerosion können auftreten. Sie führen zu Unterspülungen oder zu Sohlenauflandungen. Überschwemmungen werden gefährlich, wenn im Überflutungsbereich grosse Wassertiefen oder starke Strömungen auftreten. Dabei kann auch viel Geschiebe abgelagert werden.

Stark strömendes Wasser kann Feststoffe vom Ufer oder von der Gerinnesohle aufnehmen und transportieren. Der Gerinnelauf wird folglich verlagert. Uferrutschungen können Bauwerke und Anlagen am Gewässer gefährden. Das mitgeschleppte Geschiebe beschädigt oft Kulturland und Bauten.

Abschmelzender Permafrost

Der Begriff Permafrost (permanenter Bodenfrost) bezeichnet Untergrundmaterial wie Fels oder Schutt, dessen Temperatur ganzjährig unter null Grad liegt. Modellberechnungen zufolge umfasst die Ausdehnung des Permafrostes in der Schweiz etwa 5 Prozent der Landesfläche.

Permafrostboden liegt unter einer oft mehrere Meter dicken Deckschicht, die bei hohen Temperaturen auftaut. An der Oberfläche ist Permafrost deshalb weder sicht- noch messbar. Die Permafrostschicht selbst kann bis zu mehreren hundert Metern dick sein.

Permafrost kommt sowohl im Fels als auch in Lockermaterial (z.B. Geröll, Schutt) vor. Lockermaterial, das mit Eis übersättigt ist, kriecht oft langsam talwärts. Für Bauwerke auf Permafrostböden wie Seilbahnstationen kann dies problematisch sein. Der Klimawandel kann die Häufigkeit und Intensität von Rutschungen und anderen gefährlichen Massenbewegungen beeinflussen.
 

Instabile Gletscher

Ein Gletscher ist ein Strom einer Eismasse, der mit langsamer Bewegung talwärts fliesst und gleichzeitig im unteren Teil durch Abschmelzen aufgezehrt wird. Von Gletschern können verschiedene Gefahren ausgehen: Eisstürze von Hängegletschern, Vorstösse von Gletscherzungen und Hochwasser von eisgestauten Seen oder von infolge Gletscherrückzug neugebildeten Seen.
 

Risikomanagement ist nötig

Durch ein Integrales Risikomanagement sollen mögliche Schäden gezielt verhindert oder begrenzt werden. Dazu müssen die Gefahrengrundlagen systematisch erfasst und bearbeitet werden - zum Beispiel durch Ereigniskataster und Gefahrenkarten.
Schutzmassnahmen: Siehe Seite Steinschlag-Rutschungen-Murgänge

Who is who

Viele Organisationen in der Schweiz (z.B. Bundesämter, Kantone, Hochschulen, Museen, Privatbüros) befassen sich mit Naturgefahren, die von Wasser und Eis ausgehen wie Hochwasser, abschmelzender Permafrost oder Gletscherinstabilität.

Daten


Das Bundesamt für Umwelt (BAFU), die Landesgeologie sowie Geodatenportale der Kantone und des Bundes vermitteln den visuellen Zugang zu den Naturgefahrendaten. Für die Suche nach solchen Daten bietet geocat.ch einen idealen Einstieg. Zahlreiche Berichte und Erläuterungen sind über das BAFU erhältlich.


Geologische Gefahren

Fachkontakt

Abteilung Gefahrenprävention (BAFU)
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Naturgefahren, PLANAT
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Naturgefahren Gletscher
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