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Geotechnik & Ingenieurgeologie

Die Geotechnik vereint als Ingenieurwissenschaft Elemente der Geowissenschaften, des Bauwesens und des Bergbaus. Tunnelprojekte, Hangsicherungen oder Baugrunduntersuchungen sind typische Einsatzgebiete.

Tagbautunnel der AlpTransit in Amsteg
Rasend schnell durch den Gotthard: Tagbautunnel der AlpTransit AG in Erstfeld
© AlpTransit Gotthard AG

Kurzbeschreibung

Einsatzgebiete der Geotechnik

Wird im Untergrund gebaut, kommen Personen, die sich mit den mechanischen Eigenschaften des Bodens oder der Gesteine auskennen, zum Einsatz: Kein Gotthard-Bahntunnel ohne Fachleute aus der Geotechnik oder Ingenieurgeologie!
Beispiele typischer Einsatzgebiete der Geotechnik oder der Ingenieurgeologie: 

  • von einfachen Baugrunduntersuchungen für den Bau eines Einfamilienhauses bis hin zu hochkomplexen geotechnischen Untersuchungen
  • Tunnelbau 
  • Bau einer Deponie oder eines atomaren Endlagers 
  • Böschungssicherung 
  • Dammerstellung 
  • Steinschlagverbauungen 
  • Bau und Unterhalt von Bergwerken und Steinbrüchen 
Früher wurde "Geotechnik" breiter, im Sinne von “Technik in den geologischen Wissenschaften“ verstanden; deshalb würden ältere geotechnische Arbeiten heute eher im Feld der technischen Mineralogie angesiedelt.
Weitere Angaben zur angewandten Geotechnik finden Sie hier.

Das Projekt GEOL_BIM 

Building Information Modeling BIM ist die Zukunft des digitalen Bauens. BIM verändert die Planungs- und Arbeitsprozesse und erfordert für eine erfolgreiche Umsetzung eine Vielzahl qualifizierter Informationen aus den unterschiedlichsten Bereichen. In BIM begegnen uns die Herausforderungen von Big Data, die auch vor der Geologie-Szene nicht haltmachen.

Mit dem Innovationsprojekt GEOL_BIM werden künftig raumbezogene geologischen Daten (3D-Modelle, GIS-Welt) mit detaillierten Gebäudeinformationen (BIM-Welt) im digitalen Bauen ergänzt. Ziel des Projektes ist der Import eines geologischen 3D-Modells in eine BIM-Software und die Erstellung geologischer Profilschnitte mit Angabe der Prognosegenauigkeit an einem beliebigen Punkt. Für die Umsetzung zeichnen sich die Landesgeologie von swisstopo und die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW unter der Leitung des Schweizer Geologenverband CHGEOL verantwortlich.

Weitere Informationen zu GEOL_BIM sowie zur Publikation der BIM- und Geologie-Grundlagen, die in diesem Rahmen erarbeitet werden, finden Sie auf der Webseite CHGEOL.

Sprengvortrieb im KWO-Erschliessungsstollen Handeck-Gerstenegg
Sprengvortrieb im KWO-Erschliessungsstollen Handeck-Gerstenegg, Laden der Sprenglöcher im Zentralen Aare-Granit: Werden für die Stromerzeugung durch Wasserkraft kilometerlange Stollensysteme in den Fels getrieben, sind Geotechniker und Geologen zuvorderst mit dabei.
© Kellerhals+Haefeli AG, Bern

Who is who

Geotechnik wird in der Schweiz an Hochschulen unterrichtet. Diese beteiligen sich auch an Grossprojekten. Sonst führen meist private, auf Geotechnik spezialisierte Geologie- und Ingenieurbüros die Arbeiten durch.

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Das Institut für Geotechnik befasst sich mit Boden- und Gesteinsmechanik, Tonmineralogie, geotechnischem Ingenieurwesen und Umweltgeotechnik. Das Institut ist verantwortlich für Unterricht und Forschung, verfügt über hoch spezialisierte Laboratorien und Feldanalytik und bietet verschiedene Dienstleistungen an.

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Webseite (Französisch und Englisch)

Das Labor für Ingenieur- und Umweltgeologie ist Teil der Fakultät für Umwelt, Architektur und Bau ENAC (Faculté de l'environnement naturel, architectural et construit ENAC). Es setzt Schwerpunkte bei den natürlichen Ressourcen Grundwasser und Geothermie, sowie bei Naturgefahren, Grundwasserverschmutzung und Tunnelbau.

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Das Geozentrum Burgdorf ist eine Kollaboration der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau mit dem Institut für Geologie der Universität Bern. Die Labore des Geozentrums für Geotechnik und Ingenieurgeologie unterstützen die Lehr- und Forschungstätigkeiten der beiden Institutionen und führen vielseitige Materialprüfungen durch.

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Das Institut ist Teil des Departements für Umwelt, Bau und Design der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI. Es beschäftigt sich mit der Verwaltung und dem Schutz der Umwelt und seiner Ressourcen. Seine Fachgebiete umfassen die Geologie, Geotechnik, Hydrologie, Hydrogeologie und die Geomatik.

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Innosuisse, die Schweizer Agentur zur Förderung von wissensbasierten Innovationsprojekten im Interesse von Wirtschaft und Gesellschaft, hat im Dezember 2019 den Antrag für die Finanzierungsunterstützung für das Projekt GEOL_BIM bewilligt. Für die Umsetzung zeichnen sich die Landesgeologie von swisstopo und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) unter der Leitung des Schweizer Geologenverband CHGEOL verantwortlich. Namhafte Ämter, Organisationen und Unternehmen sind am Projekt GEOL_BIM beteiligt.

Daten

Verschiedene Bundesstellen und kantonale Ämter stellen der Öffentlichkeit und Privatwirtschaft grundlegende geotechnische Daten zur Verfügung: Grundwasserdaten, Bohrprofile und anderes lassen sich online bei den jeweiligen kantonalen Ämtern für Umwelt beziehen.

 

Landesgeologie

Die Landesgeologie erfasst und archiviert nicht veröffentlichte geologische Dokumente, digitale Daten (z.B. von Seismikaufnahmen) und Proben (insbesondere Bohrkerne) im Hinblick auf deren Verwendung für die geologische Landesuntersuchung. Sie macht diese geologischen Informationen fachgerecht verfügbar.

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Webseite

 

Kantonale Stellen

Auf vielen kantonalen Web-Portalen können zum Beispiel Grundwasserdaten, Bohrprofile und vieles weitere bezogen werden. Kartenviewer der Kantone

 

Schweizerische Geotechnische Kommission (SGTK)

Die SGTK (jetzt Fachgruppe Georessourcen Schweiz) erstellt seit ihrer Gründung 1899 Dokumentationen, Berichte, Datenbanken und Karten im Bereich Geotechnik in der Schweiz:

 


Grundlagen der Geologie

ETH Zürich Departement Erdwissenschaften
Fachgruppe Georessourcen Schweiz
NO F35
Sonneggstrasse 5
CH-8092 Zürich
Tel.
+41 44 632 37 28

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Geotechnische Karte der Schweiz 1:200'000

Mineralische Rohstoffe (vereinfacht) 1:500'000