print preview

Energieversorgung

Die Energieversorgung der Schweiz erfolgt weitgehend durch den Import fossiler Energieträger. Um ihren CO2-Ausstoss zu verringern und unabhängiger vom Ausland zu werden, muss die Schweiz auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzen. Die Geothermie könnte dabei als geologischer Energieträger eine entscheidende Rolle spielen.

Heisswasserspeicher in Island
Perlan Heisswasserspeicher in Reykjavik, Island
© Sally Anderson, Flickr

Kurzbeschreibung

Zurzeit gewährleisten vor allem folgende Energieträger die Energieversorgung in der Schweiz:

  • Fossile Brennstoffe

       - Treibstoffe (Benzin, Flugtreibstoffe, Dieselöl)
       -  Erdölbrennstoffe (mehrheitlich Heizöl) 
       -  Gas 

  • Elektrizität

       - Kernkraft 
       - Wasserkraft

Fossile Brennstoffe kommen in erster Linie als Treibstoff und zu Heizzwecken zum Einsatz. Die Elektrizität wird zu 55 Prozent von Wasserkraft- und zu 40 Prozent von Kernkraftwerken sichergestellt. Andere Energieträger, darunter auch die erneuerbaren Energien, spielen derzeit eine untergeordnete Rolle:

  • Holz 
  • Industrieabfälle 
  • Fernwärme 
  • Kohle 
  • Übrige erneuerbare Energien (Geothermie, Sonne, Wind, Biogas, Biotreibstoffe)

Mehr als 80 Prozent der Energieträger importiert die Schweiz. Lediglich 20 Prozent der benötigten Energie produziert die Schweiz aus eigenen Ressourcen: zwei Drittel davon durch Wasserkraft, ein Viertel durch die Umwandlung von Kernbrennstoffen. Aus der grossen Auslandabhängigkeit ergibt sich ein hohes Versorgungsrisiko für unsere Volkswirtschaft.

Endenergieverbrauch in der Schweiz 1910–2009
Endenergieverbrauch in der Schweiz 1910–2009
© BFE, 2010

Wege aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und Importen

Die Schweiz muss sich aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien. Zum einen wegen des CO2-Ausstosses und des damit verbundenen Klimawandels. Zum anderen, weil Erdöl und Erdgas unvorhersehbaren Preisschwankungen unterliegen und sich in Zukunft verteuern werden, auch, weil diese Reserven allmählich schwinden.

Die Wasserkraft lässt sich kaum noch ausbauen. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien wie Abfall und Abwasser, Biomasse, Fotovoltaik (Sonne) und Wind allein kann die Versorgungslücke beim Verzicht auf fossile Energieträger nicht schliessen.

Gemäss Nachhaltigkeitsstudien der ETH Zürich (Novatlantis) könnte vor allem eine verbesserte Energieeffizienz die Energieversorgung ohne fossile Energieträger ermöglichen. So strebt das an der ETH Zürich entwickelte Modell der 2’000-Watt-Gesellschaft an, den hiesigen Pro-Kopf-Energieverbrauch von derzeit etwa 5’000 Watt auf künftig 2’000 Watt zu reduzieren.

Um auch die Kernenergie längerfristig ersetzen zu können, muss die Forschung im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere in der Geothermie, ausgebaut werden. Die Geothermie ist eine bedeutende erneuerbare Energie mit grossem Potenzial.

Eine mögliche Entwicklung zur 2’000-Watt-Gesellschaft
Heute beträgt unser Pro-Kopf-Primärenergieverbrauch 5‘000 Watt. Hier eine mögliche Entwicklung zur 2’000-Watt-Gesellschaft.
© Nachhaltigkeitsstudie der ETH Zürich, Leichter leben, Novatlantis

Energieversorgung und Geologie

Beim Thema Energieversorgung spielt die Geologie eine wichtige Rolle:

  • Fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle sind in geologischen Zeiträumen entstanden und werden mit geotechnischen Methoden gefördert.
  • Das Uran für Kernbrennstäbe wird mittels Bergbau aus Uran-Vererzungen gewonnen und muss nach dem Gebrauch im geologischen Untergrund gelagert werden.
  • Für die geothermische Energie wird die Wärme aus dem Erdinnern mittels geotechnischer Methoden genutzt.
  • Die Photovoltaik basiert unter anderem auf Metallen der Seltenen Erden, die durch Bergbau aus Vererzungen gewonnen werden.

Who is who

Kontakte, Adressen und Ansprechpartner zum Thema Energieversorgung in der Schweiz
 

Bundesamt für Energie (BFE)  

Webseite

Das Bundesamt für Energie BFE ist das Kompetenzzentrum für Fragen der Energieversorgung und der Energienutzung im Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK.


GEOTHERMIE.CH

E-Mail
Webseite

Zweck der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie – SVG-SSG ist die Förderung der Erdwärmenutzung in der Schweiz.
Die Vereinigung will die Öffentlichkeit über die Vorteile der Erdwärme aufklären und deren Nutzungsarten bekannt machen.
 

Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE) 

E-Mail 
Webseite

Im Auftrag des Bundes setzt sich die AEE für eine Schweizer Energieversorgung ein, die sich stärker auf CO2-neutrale, risikoarme und nachhaltige Quellen stützt.

The Swiss Competence Center on Supply of Electricity (SCCER-SoE) 

E-Mail
Webseite

 

Daten

Daten zur Energieversorgung Schweiz

Hier finden Sie Daten, Dokumentationen und Berichte zum Thema Energieversorgung in der Schweiz.

Akademie der Naturwissenschaften Schweiz

Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften


Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)


Bundesamt für Energie


Energie