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Erze

Der Abbau und die Gewinnung natürlich vorkommender Erze sind seit der Bronzezeit für die Menschheit von grosser Bedeutung. In der Schweiz lässt sich Erzbergbau heutzutage allerdings nicht mehr wirtschaftlich betreiben.

Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende
Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende. Kupferkies ist aufgrund seiner weiten Verbreitung eines der bedeutendsten Kupfererze.
© SGTK

Kurzbeschreibung

Historische Entwicklung des Erzbergbaus in der Schweiz

Erze sind mineralische Rohstoffe, aus denen Metalle gewonnen werden können. Bereits in der Bronzezeit wurde Bergbau mit Verhüttung betrieben. Schlackenfunde und Bronzeobjekte bezeugen diesen frühesten Erzabbau. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind Abbaustellen in Graubünden und im Wallis bekannt. Das 16. und 17. Jahrhundert stellte vielerorts einen Höhepunkt in der Bergbauentwicklung dar, ebenso die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Während der beiden Weltkriege wurde nochmals kräftig abgebaut. Die letzten beiden Eisenerzbergwerke wurden in den 60er Jahren geschlossen.


Erzvorkommen heute ohne wirtschaftliche Bedeutung

Trotz der Tatsache, dass weit über 1000 Erzvorkommen in der Schweiz bekannt sind, hat diese Rohstoffgruppe heute keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. In den Produktionsstatistiken findet die Schweiz fast keine Erwähnung, weist in den Verbraucherstatistiken aber einen hohen Pro-Kopf-Verbrauch auf. Deshalb spielt in der Schweiz das Recycling eine zentrale Rolle: In Zukunft werden Sekundärrohstoffe aus Alltagsgegenständen (z.B. Metalle der Seltenen Erden in Handys) ebenso wichtig sein wie im Boden lagernde Primärrohstoffe.

Wissenschaftliche Bedeutung

Der geringen wirtschaftlichen Bedeutung steht ein grosses Interesse an Erzen in der Wissenschaft gegenüber. Es existieren zahlreiche nationale, kantonale und kommunale Institutionen, Archive, Bibliotheken, Museen, Gesellschaften und Vereine, welche sich in verschiedenster Form den wissenschaftlichen, historischen und dokumentarischen Aspekten dieser Rohstoffgruppe widmen.

Karte mit den “Bedeutenderen Rohstoffvorkommen der Schweiz“
Karte mit den “Bedeutenderen Rohstoffvorkommen der Schweiz“. Dazu zählen Vorkommen, die während längerer Zeit ausgebeutet wurden, einen grösseren Vorrat an Erzen aufweisen, historisch eine grössere Bedeutung erlangten oder relativ rasch reaktiviert werden könnten.
© SGTK

Who is who

Offizieller Ansprechpartner in Bezug auf Vererzungen in der Schweiz ist die Fachgruppe Georessourcen Schweiz. Sie übernimmt im Auftrag des Bundes Untersuchungen zu den nutzbaren Rohstoffen unseres Landes. Zudem befassen sich Hochschulinstitute, Vereine und Gesellschaften mit Bergbau und Vererzungen.

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Die Fachgruppe Georessourcen Schweiz untersucht im Auftrag des Bundes oder in Eigeninitiative die mineralischen Rohstoffvorkommen des geologischen Untergrunds der Schweiz und deren industrielle Verwertbarkeit

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Die Gruppe “Fluide und Mineralische Rohstoffe” unterrichtet die Geologie mineralischer Rohstoffe und untersucht geologische Fluidprozesse, die zur Bildung technisch nutzbarer Anreicherungen seltener Elemente in der Erdkuste führen.

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Die Schweizerische Gesellschaft für historische Bergbauforschung (SGHB) wurde 1979 gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es, die Kenntnis über die längst aufgelassenen Bergwerke in der Schweiz, über die historische Entwicklung der Bergbaukunde, aber auch über alte und neue Aufbereitungs- und Verhüttungstechniken zu fördern.


Mineralische Rohstoffe

ETH Zürich Departement Erdwissenschaften
Fachgruppe Georessourcen Schweiz
NO F35
Sonneggstrasse 5
CH-8092 Zürich
Tel.
+41 44 632 37 28

E-Mail

Metallrohstoffe: Vorkommen