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Gesundheit

Radon und Asbest stellen zwei Gesundheitsrisiken dar, die mit der Geologie verbunden sind.

Vom Boden her tritt Radon in Häuser ein.
Vom Boden her tritt Radon in Häuser ein, was zu einer Innenluftbelastung führen kann.
© BAG

Kurzbeschreibung

Radon

Radon entsteht beim Zerfall von Uran im Erdreich und ist dort in unterschiedlicher Konzentration vorhanden. Je durchlässiger der Boden ist, desto leichter steigt das Gas zur Erdoberfläche. Weil in bewohnten Häusern oft ein leichter Unterdruck herrscht, wird es praktisch eingesaugt und reichert sich in Räumen an – vor allem, wenn das Gebäude gegen den Untergrund nicht genügend dicht ist.

Wird Radon regelmässig in erhöhter Konzentration eingeatmet, steigt das Lungenkrebsrisiko. In der Schweiz ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs und verursacht 200-300 Todesfälle jährlich. Die geologischen und klimatischen Bedingungen in der Schweiz verschärfen das Problem: uranhaltige Granitvorkommen und karsthaltige Böden, lange Heizperioden mit geringem Luftaustausch.

Die Radonkonzentration – gemessen in Becquerel pro Kubikmeter [Bq/m3] – wird einfach und kostengünstig mit kleinen Dosimetern erfasst. Am 1.1.2018 wurde der Grenzwert von 1000 Bq/m3 ersetzt durch einen Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) für die über ein Jahr gemittelte Radongaskonzentration in «Räumen, in denen sich Personen regelmässig während mehreren Stunden pro Tag aufhalten». Neben diesem Referenzwert gilt an radonexponierten Arbeitsplätzen ein Schwellenwert von 1000 Bq/m3 für die über ein Jahr gemittelte Radongaskonzentration.

Asbest

Asbest bezeichnet eine Gruppe von mineralischen Fasern, die in bestimmten Gesteinen vorkommen. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen: Serpentinasbeste und Amphibolasbeste.

Asbest ist dann gefährlich, wenn er eingeatmet wird. Während ihres jahrelangen Verbleibes im Lungengewebe können sie verschiedene Krankheiten verursachen, die zum Teil krebsartiger Natur sind. Deshalb ist die Belastung der Bevölkerung durch luftgetragene Asbestfasern so gering wie möglich zu halten.

Daten

Die Radonkarte zeigt die Wahrscheinlichkeit [%], den Referenzwert von 300 Bq/m3 für die Radonkonzentration in Gebäuden zu überschreiten.

Kantonale Geoportale bilden das Radonrisiko genauer ab.


Prädiktive Modellierung der Radonkonzentration wird am Institut de radiophysique in Lausanne erforscht. Messwerten von den Gebäuden sowie Naturraumfaktoren (z.B. Sedimentmächtigkeit, Tektonik, Lithologie) werden als Input verwendet.


Geologie im Alltag

Radonkarte