Die Seismik als Teilgebiet der Geophysik erforscht die obere Erdkruste durch künstlich angeregte seismische Wellen und bildet diese ab. Der Seismische Atlas des Schweizerischen Molassebeckens – ein Schwerpunktprojekt der Schweizerischen Geophysikalischen Kommission (SGPK) – stellt in 24 Bildtafeln die Tiefenstruktur des Untergrunds des Mittellands dar, wo sich die mächtigen Molasse-Sedimente im Tertiär als Folge der Gebirgserosion am jungen nördlichen Alpenrand abgelagert haben.

Der Atlas zeigt eine Interpretation von regionalen reflexionsseismischen Daten im Zusammenhang mit Bohrlochdaten und Oberflächengeologie und die daraus entwickelten regionalen 3D-Strukturmodelle. Diese Daten sind wichtig für Projekte im Bereich Tiefenplanung wie Geothermie, CO₂-Sequestrierung, geologische Tiefenlager, regionale Hydrogeologie und Erdgasexploration.

Geometrien und Ausdehnungen von acht Horizonten (interpretierte geologische Schichtgrenzen), wie Basis Tertiär, Top Dogger und Basis Mesozoikum wurden bis zu einer Tiefe von mehreren Kilometern kartiert und sind in 15 regionalen Profilen (Transects) dargestellt. Wichtige Ergebnisse sind u.a. die Gräben des Permokarbons, die zunehmende Mächtigkeit des Mesozoikums von Ost nach West und die zunehmende Mächtigkeit der Molasse in Richtung der Alpen. 

Referenz

Sommaruga, A., Eichenberger, U. & Marillier, F. (2012): Seismic Atlas of the Swiss Molasse Basin. Edited by the Swiss Geophysical Commission. - Matér. Géol. Suisse, Géophys. 44.