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Geophysik

Die Geophysik befasst sich mit allen die Erde betreffenden physikalischen Erscheinungen. Sie umfasst verschiedenste Teilgebiete und lässt sich nach Forschungsmethoden und deren Anwendungsbezug unterteilen.

Seismische Daten vom Rhônetal
Seismische Daten vom Rhônetal, in der Nähe von Martigny
© CREALP-PNR 20

Kurzbeschreibung

Als Teilgebiet der Erdwissenschaften erforscht die Geophysik die natürlichen Erscheinungen und Vorgänge der Erde und ihrer Umgebung. Sie beschäftigt sich mit technischen Aspekten und geophysikalischen Karten. Die Geophysik untersucht den Aufbau des Erdinneren und alle seismischen, elektrischen, thermischen und magnetischen Phänomene der Erde. Physik der Atmosphäre (Meteorologie), Physik der Gewässer (Hydrologie, Ozeanografie) und Physik der Planeten (Planetologie) sind Beispiele der Teilgebiete der Geophysik.

Forschungsmethoden und Anwendungsbezug der Geophysik:

Die theoretische Geophysik befasst sich mit den mathematischen Grundlagen der Geophysik und deren Anwendung zur Simulation geophysikalischer Vorgänge.

Bei den Laborversuchen der experimentellen Geophysik geht es häufig darum, Eigenschaften von Materialien zu untersuchen - unter Bedingungen, wie sie im Erdinneren herrschen.

Die angewandte Geophysik erkundet den Untergrund mit geophysikalischen Messmethoden. Die Ergebnisse dienen praktischen Zwecken: 

  • Exploration zur Suche von Rohstoffen (Erdöl, Wasser, Erze) 
  • Auffindung geeigneter Endlagerstätten 
  • Altlast-, Baugrund- und archäologische Untersuchungen
     
Geophysikalische Erkundungen werden häufig auch von einem Bohrloch aus durchgeführt (Bohrlochgeophysik).

Typische Erkundungsverfahren der Geophysik (nach der zutreffenden Feldcharakteristik):

  • Potenzialfelder (elliptische Differentialgleichungen): Geoelektrik, Geomagnetik, Geothermik und Gravimetrie
  • Diffusionsfelder (parabolische Differentialgleichungen): Magnetotellurik, Geoelektromagnetik und Very Low Frequency (VLF) 
  • Wellenfelder (hyperbolische Differentialgleichungen): Seismologie, Seismik und Ground Penetrating Radar (GPR) 
  • Sonderfall (Strahlung): Radiometrie
     

Die geophysikalische Landesuntersuchung aktualisiert den Kenntnisstand der geophysikalischen Gegebenheiten der Schweiz kontinuierlich. Sie stellt geophysikalische Parameter und deren zeitliche Veränderungen in Kartenwerke und Berichten dar. Ihre Erkenntnisse wirken sich auf Entscheidungen zur nachhaltigen Nutzung und Entwicklung des Naturraums aus. 

Who is who

Die Geophysik hat eine bedeutende Rolle an den Schweizer Universitäten, im Bund und in einigen Geologiebüros.

Die Geophysik wird an den Schweizer Universitäten unterrichtet und erforscht (z.B. ETHZ, Universität Lausanne). Im Auftrag des Bundes führen Kommissionen der Platform Geosciences (SCNAT) die Landesuntersuchungen im Bereich Geophysik und Geodäsie durch (SGPK, SGC). Mehrere Umwelt- und Geologiebüros verwenden verschiedene geophysikalische Messmethoden, welche mittels der Anwendung "Geophysical Recipes“ recherchiert werden können. Die obenerwähnten Organisationen sind mit nationalen und internationalen Fachverbänden vernetzt.

Universitäten

Bund, Kommissionen, Privatbüros

Internationale Fachverbände

Tagungen und Workshops

Daten

Nationale und internationale Links zu Datensätzen, Datenbanken, Karten und anderen Produkten im Bereich Geophysik

Der Geologische Datenviewer bildet den visuellen Zugang zu den Daten der Landesgeologie und weiterer Institutionen aus dem erdwissenschaftlichen Umfeld.

Geophysikalische Karten und Berichte stellen zur Verfügung:

  • die Schweizerische Geophysikalische Kommission (SGPK)
  • das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo)
  • der Schweizerische Erdbebendienst (SED)
     

Weitere nationale und internationale Organisationen bieten über Geoportale seismische, geomagnetische, gravimetrische und meteorologische Datensätze an.

Schweiz

International

 


Grundlagen der Geologie

Milan Beres Dr. sc. nat.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
swisstopo / Landesgeologie
Seftigenstrasse 264
Postfach
3084 Wabern
Tel.
+41 58 469 05 74

E-Mail

Milan Beres

Dr. sc. nat.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
swisstopo / Landesgeologie
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